Das Denken in Europa wird europäischer. Umso mehr fehlt ein europäische Debatten-Plattform. Grundproblem ist natürlich die Sprache. Aber moderne Technologien können da einen Beitrag leisten. | Thinking becomes more European. All the more is a European debate magazine missing. The basic problem is, of course, the language. But modern technologies can make a contribution. | Il pensiero diventa più europeo. Tanto più manca una rivista di dibattito europea. Il problema di base è, ovviamente, la lingua. Ma le tecnologie moderne possono dare un contributo. |
Nach den Europawahlen zeigt sich mehr denn je, dass eine europäische Kommunikationsplattform fehlt.
Penser devient plus européen. D’autant plus qu’il manque un magazine de débat européen. Le problème fondamental est, bien sûr, la langue. Mais les technologies modernes peuvent apporter une contribution. | El pensamiento se vuelve más europeo. Más aún falta una revista de debate europea. El problema básico es, por supuesto, el lenguaje. Pero las tecnologías modernas pueden hacer una contribución. | Myślenie staje się bardziej europejskie. Tym bardziej brakuje europejskiego magazynu debatowego. Podstawowym problemem jest oczywiście język. Ale nowoczesne technologie mogą wnieść swój wkład. |
Das Denken in Europa wird europäischer. Die Wahlbeteiligung an den Europawahlen ist ein klares Indiz. Wenn man aber die Berichterstattung über die Wahl und den Wahlausgang verfolgt, sieht man, dass 90% der abgehandelten Themen rein innenpolitsch bestimmt sind. Nach wie vor ist es extrem schwierig, zwischen den Menschen in den verschiedenen Ländern einen direkten Ideenaustausch herzustellen.
Denken wordt meer Europees. Des te meer ontbreekt een Europees debatmagazine. Het fundamentele probleem is natuurlijk de taal. Maar moderne technologieën kunnen een bijdrage leveren. | A gondolkodás európai lett. Még inkább egy európai vitaüzenet hiányzik. Az alapvető probléma természetesen a nyelv. De a modern technológiák hozzájárulhatnak. | Η σκέψη γίνεται πιο ευρωπαϊκή. Όσο περισσότερο λείπει ένα ευρωπαϊκό περιοδικό συζήτησης. Το βασικό πρόβλημα είναι, φυσικά, η γλώσσα. Αλλά οι σύγχρονες τεχνολογίες μπορούν να συμβάλουν. | Mõtteviis muutub eurooplasemaks. Veelgi enam on puudu Euroopa arutelu ajakiri. Põhiprobleem on muidugi keel. Kuid kaasaegsed tehnoloogiad võivad anda oma panuse. |
Gedankenaustausch zwischen den Ländern findet statt
- entweder durch Journalisten, wobei diese meist aus innenpolitisch motivierten Sicht ihres eigenen Heimatlandes berichten,
- oder durch eine kleine Schaar von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an internationalen Konferenzen, vermittelt über die englische Sprache, was in vielen Ländern einen Grossteil der Menschen ausschliesst.
Reinhard Bütikofers wöchentlicher Blog gibt deutschen Lesern immerhin einen kleinen Einblick aus Grüner Perspektive in das, was in Brüssel abgehandelt wird.
Umso mehr fehlt eine europäische Debatten-Plattform. Grundproblem ist natürlich die Sprache. Aber moderne Technologien können da einen Beitrag leisten.
Maschinelle Übersetzung hat ihre Begrenzungen. Für “abstracts”, die erst mal möglich machen, zu verstehen, worüber in einem anderen Land gesprochen wird, kann sie bereits heute gut eingesetzt werden. Ebenso für die verzögerungslose Übersetzung von Kommentaren, die einen Diskurs zwischen Menschen verschiedener Sprachen ermöglicht.
Ich plädiere für den Aufbau einer mehrsprachigen pro-europäischen parteiunabhängigen Debatten-Plattform unter Verwendung von maschineller und manueller Übersetzung mit dem Ziel, Menschen aus den verschiedenen Ländern Europas direkt in Austausch zu bringen und Informationen hoher Qualität für den Diskurs verfügbar zu machen.
Dazu bräuchte man eine Gruppe von Leuten als “ambassadors” in den verschiedenen Sprachregionen, die aktiv Beiträge für dieses Magazin einholen, Qualitätskontrolle der Übersetzungen machen und die Verbreitung fördern.
Politische Ausrichtung
Die Plattform müsste unabhängig sein von Parteien. Parteizeitungen erlauben wenig intellektuelle Eigenständigkeit und sind deshalb meist langweilig. Ausserdem sind die Unterschiede, selbst innerhalb der im EU-Parlament vertretenen “Parteifamilien” so gross, dass eine Parteianbindung eine fruchtbare Debatte nur unterbinden kann. Gefragt ist aber eine klare pro-europäische Ausrichtung, wobei es durchaus verschiedene Meinungen darüber geben kann, was man darunter versteht. Eine “Republik Europa” wird von den einen angestrebt, eine nach Prinzipien der Subsidiarität organisierte zwischenstaatliche Instanz (“Konföderation”) von anderen gewollt. Was der Plattform die Identität gibt ist der Wille, eine europäische Innenpolitik zu entwickeln, in der nicht Institutionen sondern Menschen zusammenkommen.
Technisches: Prinzip der Übersetzung:
Die Autorin eines Textes (eines eigenen Beitrags, einer Empfehlung (mit Link auf einen Original-Text), oder eines Kommentars sieht unmittelbar beim Hochladen die Übersetzung ins Englische und kann damit sowohl die Qualität des eigenen Textes als auch die der Übersetzung kontrollieren und ggf. korrigieren. (Beispiel: “Ein Typo im Originaltext kamm zu einer absurden Übersetzung führen” wird zu “A typo in the original text comb would lead to an absurd translation”).
Alle weiteren Übersetzungen finden dann aus dem Englischen statt.
Besucher melden sich in ihrer eigenen Sprache an (z.B. Finnisch), und können dann alle Beiträge wahlweise in (a) ihrer eigenen Sprache (also Finnisch), (b) Englisch oder (c) der Originalsprache des Dokuments sehen.
Sie können die Dokumente kommentieren, wobei ihre Kommentare sofort ins Englische übersetzt werden. Hierbei ist eine Qualitätskontrolle notwendig, da Kommentare oft ungrammatisch, mit Tippfehlern und Auslassungen verfasst werden, was eine maschinelle Übersetzung problematisch macht. Gegebenenfalls ist es eine Aufgabe der “ambassadors”, hier einzugreifen bzw. Kommentare freizugeben.
Kein Business Plan (Version 0.01):
Die folgenden Kostenblöcke sind ein erster Versuch, die Dimensionen zu verstehen.
Man braucht genügend Geld, um ein Jahr ohne weitere Einnahmen zu überbrücken. Danach müsste man imstande sein, den Fortbestand über Spenden (oder vielleicht andere Einnahmen wie Werbung, Mitgliedsbeiträge u.a.) zu sichern.
- Ich nehme mal an, dass der eingebrachte Content in der ersten Phase kostenfrei ist (das Versprechen der Plattform liegt in der Verbreitung der Inhalte über alle Sprachregionen, wobei es interessante Aspekte bezl. des Copyright der Übersetzungen geben wird)
- Leute, die Empfehlungen posten, sollten mit einem kleinen Betrag (z.B. 1¢ pro Klick) belohnt werden. Je nach Klick-Zahlen kann das in den Bereich von 100’000 € gehen.
- Die technische Plattform selbst muss bereitgestellt und gewartet werden.
- Software-Entwicklung wird im ersten Jahr kontinuierlich erforderlich sein
- Lizenzen für die Übersetzungs-Software fallen an.
- Pro Sprachregion benötigt man einen Ambassador (Teilzeit, vielleicht 20% Job), der auch die QA für die Übersetzungen überwacht. Man sollte mit mindestens 12 Sprachen beginnen (Das deckt immer noch nicht alle Sprachen der EU ab, aber es wäre ein Anfang; die Zahl könnte in einer zweiten Phase auf 25 gesteigert werden).
- Man braucht eine Governance-Struktur, um Qualität und Ausrichtung der Plattform zu gewährleisten
- Die Plattform muss beworben werden.
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