• About
  • Inhaltsverzeichnis

Ansichten aus Zürich

~ A View from Zurich

Ansichten aus Zürich

Tag Archives: Höngger Fächer

Europäische Debattenplattform

23 Tuesday Jul 2019

Posted by hajovonkracht in deutsch

≈ Leave a comment

Tags

Europäische Debattenplattform, Höngger Fächer

In meinem letzten Beitrag zu diesem Blog habe ich vorgeschlagen, eine neue Plattform für eine europäische Innenpolitik zu bauen (inzwischen gibt es so etwas wie einen Prototypen hier).

Inzwischen habe ich zu dem Projekt eine interessante Rückfrage bekommen, auf die ich hier gerne eingehe.

“Danke für die Zusendung des spannenden Projekts! Ich habe die Unterlagen gelesen und wurde stark an voxeurop.eu erinnert (sowie natürlich Le Courrier International). Verstehe ich es richtig, dass der Unterschied zu dieser Plattform darin besteht, dass die Inhalte nicht von JournalistInnen geschrieben werden sollen? Wer sind auf deiner Plattform die AutorInnen, und aus welchen Gründen würden sie aktiv mitschreiben?”

Hier ein paar Punkte dazu:

  1. Wie schon Blogger Rezo in Einleitung zu seinem berühmten Zerstörungsvideo bemerkt hat, redet er nicht über EU-Politik, “…weil EU Politik fucking langweilig ist”. Wir bauen keine Plattform für EU Politik.
  2.  

  3. Es geht um eine neue Kategorie: eine Innenpolitik, die auf europäischer Ebene stattfindet und debattiert wird, weil sie die Menschen länderübergreifend betrifft. Beispiele:
    • Was sagen die politischen Akteure in Deutschland und der Schweiz zu der Tatsache, dass es seit Jahren, trotz klarer Staatsverträge keine vernünftige Bahnverbindung Zürich-Stuttgart gibt? Kann man da gemeinsam was machen?
    • Wie stehen NEOS, österrreichische Grüne, Liste Pilz und andere zu der Vignettenfrage, die zwischen Bayern und Österreich ausgefochten wird?
    • Wie stehen die liberalen Kräfte in der Slowakei zur Politik der Visegrad Staaten, und sehen sie sich als Teil dieser Gruppe?

    Das sind ein nur paar Beispiele, bei denen die Zivilgesellschaften verschiedener Länder miteinander ins Gespräch gebracht werden sollten. Es wäre interessant, die Liste zu erweitern.

  4. Die Struktur aller politischen Debatten verläuft heute entlang der (national unterschiedlichen) Parteienlandschaften und daher jeweils unterschiedlich (und nationalborniert).
    Beispiel:

    • Das Verhalten der deutschen SPD Europaparlamentarier zur Wahl von Ursula von der Leyen, von der man halten kann, was man will, das aber SPD-seitig ganz und gar von der deutschen innenpolitischen Perspektive beherrscht wurde.


    Die hier verlinkte interaktive Graphik der NYT zeigt, wie unterschiedlich die Parteienlandschaften der verschiedenen Länder sind (auch wenn man die Einordnung der einen oder anderen Partei anders sieht).

  5. Niemand vermisst eine weitere Verlautbarungs- (oder unidirektionale Informations-Verbreitungs) Plattform, vor allem nicht aus Brüssel. Schwerpunkt der hier vorgeschlagenen Plattform ist, Menschen sprach- und länderübergreifend ins Gespräch miteinander zu bringen über scheinbar eigene landesspezifische, in Wahrheit europäische innenpoltische Themen.
  6. Warum nicht einfach Facebook oder Twitter für den Zweck nutzen? Immerhin sind dort die grossen Zahlen.
    Das grösste Problem bei FB & Co. ist, dass es keinerlei Qualitätsmanagement gibt, stattdessen Algorithmen, die darauf zielen, rationalen Diskurs zu zerstören (der aufgeregteste Post gewinnt immer). Aus den Möglichkeiten und Problemen der Social Media sollten wir lernen; Qualität und Durchschaubarkeit in den Diskurs bringen.
  7. Das Beispiel voxeurop ist tatsächlich sehr interessant und führt weiter. Mehr dazu unten. Zunächst einmal ein Überblick über europaweite Informationsressourcen (was ich halt so gefunden habe; gerne erweiterbar).
Name Sprachen Beschreibung Alexa Rank
euronews.com 12 Sprachen Europe’s number one news channel 2’053
politico.eu en Ableger eines US Magazins 15’561
eurotopics de, en, fr, tr, ru Pressespiegel; Bundeszentrale für politische Bildung (D); 5.331 FB likes 236’699
eurozine en, de Europe’s leading cultural magazines at your fingertips 18.497 FB likes 288’083
the european de, en “das Debatten-Magazin“, hauptsächlich Deutschland-zentriert; 21.844 FB likes 314’768
debating europe en, de Vermittelt Diskussionen mit EU-Funktionären 227.568 FB likes 356’361
vox europ cs, de, en, es, fr, it, nl, pl, pt, ro Nachfolgeprojekt von Presseurop.eu (mehr dazu s.u.) 48.895 FB likes 591’060
ipg-journal en, de, ru Internationale Politik und Gesellschaft (Ebert Stiftung) 9.794 FB likes 719’033
green european journal 21 Sprachen Hg. Grüne Europafraktion; Artikel jeweils in wenigen Sprachen 4.332 FB likes 1’114’669
european data journalism network en, de, fr, it, es, pt, pl, hr Funded by European Commission; 28 members (u.a. SPON, DW), hat Seite auf medium.com 1’122’135
netzwerk-ebd de Europäische Bewegung Deutschland – Netzwerk aus 249 Mitgliedsorganisationen 5.285 FB likes 1,206,371
  1. Voxeurop ist ein Nachfolgeprojekt von presseurop.eu, das von 2009 bis 2013 von der Europäischen Kommission gesponsort wurde. Sehr lehrreich: der Abschlussbericht zu presseurop von Deloitte im Jahr 2012. Dieser Bericht ist eine Pflichtlektüre für Leute, die sowas wie ich machen wollen. Ganz grob hier meine Argumente, warum ich meine, das von mir vorgeschlagene Projekt sei anders.
    • Zielgruppe soll nicht die “politische Klasse in Brüssel” sein (für die würden die Sprachen en, fr, de ausreichen, wie im Deloitte-Bericht ausgeführt), sondern politisch (nicht im engen Sinn europapolitisch) interessierte Menschen, die entdecken, dass ihre Anliegen über die Nationalgrenzen hinaus reichen.
    • Es geht nicht primär darum, den Presseorganen, die ihre eigenen Verbreitungskanäle haben, einen weiteren hinzuzufügen (das kann ein Nebeneffekt sein), sondern Menschen in Austausch miteinander zu bringen, und zwar auf bessere Weise, als dies heute über FB % Co. geschieht.
  2. Es bleibt die entscheidende Frage: Wer hat ein Interesse an einer solchen Plattform, und wer würde sich (unentgeltlich) beteiligen?
    Als Nutzer sehe ich weniger die politischen Partei-“Familien” im Europaparlament (obwohl auch dort grosser Bedarf nach transnationaler Debatte besteht), als transnationale Basisbewegungen: Fridays for Future, Pulse of Europe u.a.
    Dass “die Inhalte nicht von JournalistInnen geschrieben werden sollen” ist teilweise richtig. Das Format würde journalistische Inhalte einbeziehen und auf diese verweisen, aber als Herzstück eine eigene transnationale (und mehrsprachige) Debatten- und Kommentierfunktion bieten. Viele meiner FB-Kontakte posten fleissig Links zu Beiträgen, die sie für interessant halten, und sie tun dies ganz unentgeltlich. Diese Diskussion jenseits der nationalen Dunstglocke führen zu können, ist für sie vielleicht attraktiv.

Proudly Presenting – Höngger Fächer

26 Wednesday Apr 2017

Posted by hajovonkracht in deutsch

≈ Leave a comment

Tags

Fake News, Höngger Fächer, Nachrichtenplattform, Qualitätsjournalismus

“Wenn Ihnen die erste Version ihres Produkts nicht peinlich ist, haben sie es zu spät herausgebracht.” – (Reid Hoffmann, Gründer von LinkedIn, zitiert nach Christoph Keese, Silicon Germany)

Ganz in diesem Sinn sei hiermit die erste Testversion einer neuen “sekundären Nachrichtenplattform” präsentiert: der Höngger Fächer. Tataa!

Das Konzept ist im Einzelnen in einem Manifest beschrieben. Es geht darum, den immer zahlreicher werdenden Leuten, die ihren alten Zeitungsabos untreu werden (oder nie eine Zeitung abonniert haben) und die ihre Informationen – auch ihre politischen Nachrichten – über das Internet beziehen, oder denen ihre ein oder zwei abonnierten Zeitungen für ein umfassendes Meinungsbild nicht mehr ausreichen, einen alternativen Online-Zugang zu hochwertiger Information zu bieten.

Es geht darum, Ihnen eine Online-Alternative zu bieten. Nicht im Sinn von “alternativen Fakten”, sondern alternativem Zugang zu hochwertiger Information.

Das Problem mit Online-Nachrichten ist die Qualität. Da niemand zahlt und jeder postet, leidet Qualität, und Fake-News jeder Art ist Tür und Tor geöffnet.

Man kann darauf vertrauen, dass langfristig – sehr langfristig – die Menschen lernen, mit den neuen digitalen Verhältnissen umzugehen. Dass Qualitätsjournalismus nicht verschwinden wird. Kurzfristig fördert das Informationstohuwabohu aber einige bedenkliche Entwicklungen hin zu Herrschaft der Werbung über die Nachrichten, Monopolisierung, Zensur. Deshalb braucht es Übergänge. Ein solches Medium des Übergangs möchte der Höngger Fächer sein.

Er ist auch Teil und Motor einer aktiven, sich einmischenden Bürgergesellschaft, dem Internet-Technik neue Möglichkeiten qualifizierter und subjektiver Einmischung bietet. Gewissermassen ein Lagerfeuer oder Kaminfeuer immer wechselnder Diskursfreunde.

Das Prinzip des Höngger Fächers (proudly stolen from Facebook) ist “verbürgte Information”: die Empfehlung durch einen vertrauenswürdigen, gut informierten Menschen. Das ist subjektiv. Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall. Es gibt aber objektive Merkmale: gute Recherche, korrekte Quellenangaben, nachvollziehbare und begründete Schluss­folgerungen (auch wenn man nicht zwingend mit ihnen übereinstimmt).

Der Kern des Projekts ist eine Gemeinschaft von Reviewern, die – was viele bereits tun – gute Inhalte empfehlen. Ihre Empfehlungen gehen dann nicht in der allgemeinen Social-Media-Kakophonie unter, sondern stehen im Zusammenhang mit anderen interessanten Rezensionen.

Und da stehen wir heute: Mit einer ersten Version der Plattform www.hoenggerfaecher.eu, einem alles andere als perfekten Web-Design, einer viel zu kleinen Schaar an aktiven Reviewern, aber voller Optimismus, im Wissen, dass diese Innovation in der Zeit und an der Zeit ist, und auf der Suche nach mutigen und interessierten ersten Test-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern, die von der ersten Stunde an dabei sein wollen wenn etwas “disruptiv” Neues aufstartet.

Da diese ersten User an einem Entwicklungsprojekt teilnehmen werden, bitte ich, mich bei Interesse zu kontaktieren, und ich werde gern Test-Zugang zum Höngger Fächer geben.

Themensuche

Wahlen und Abstimmungen

Eidgenössische, kantonale, städtische AbstimmungenMarch 7, 2021
Verhüllungsverbot, E-Id-Gesetz, Handelsabkommen mit Indonesien

Neuste Beiträge

  • E-IDgenössische Abstimmungen February 10, 2021
  • Konzernverantwortung und Kriegsmaterial November 22, 2020
  • Dreizehn auf einen Streich September 18, 2020
  • Wohnung ohne eigenen Parkplatz aber mit Blick auf eindrucksvolles Tunnelportal January 23, 2020
  • New York in Sachen Frieden November 24, 2019
  • Schon wieder allerhöchste Eisenbahn November 11, 2019
  • Ein Tumult an Erinnerungen November 10, 2019
  • A Letter From Syria October 17, 2019

Ältere Beiträge

Mehr…

  • About
  • Inhaltsverzeichnis

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um über neue Artikel per E-Mail benachrichtigt zu werden.

Join 16 other followers

Meta

  • Register
  • Log in
  • Entries feed
  • Comments feed
  • WordPress.com

Abonnierte Blogs

  • Nikolaus' Fruehstuecksfernsehen
  • greenpandatracks
  • impressions
  • Macabre Mundi
  • CHINA KOMPASS
  • Wuximail
  • Unterwegs in China

Unterwegs in China

Im Mai 2013 war ich unterwegs in China und habe von unterwegs einen ausführlichen Blog geschrieben.

Create a free website or blog at WordPress.com.

Nikolaus' Fruehstuecksfernsehen

Politische Betrachtungen zum Tage

greenpandatracks

ausgerechnet china

impressions

My stories, images, and opinions around experiences

Macabre Mundi

makabre Angelegenheit...

CHINA KOMPASS

Mein China-Blog rund um Alltag, Geschichte und Kultur

Wuximail

Chinesisch für Fortgeschrittene

Unterwegs in China

 40 Jahre nach der ersten Reise unterwegs in ein neues Land

Privacy & Cookies: This site uses cookies. By continuing to use this website, you agree to their use.
To find out more, including how to control cookies, see here: Cookie Policy